Grundlagen: Wachstum und Gehirnentwicklung

Kopf- und Gehirnentwicklung und das Körperwachstum nehmen bei der Entwicklung des Kindes einen signifikant unterschiedlichen Verlauf. Das sich am schnellsten entwickelnde „Segment“ ist das Gehirn, dass mit Erreichen des 6. Lebensjahrs schon bis zu 95 Prozent seiner Gesamtentwicklung bzw. Größe eines Erwachsenen erreicht hat. Das Körperwachstum ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal auf dem „Halbzeitwert“ eines erwachsenen Organismus. Grund für diese schnelle Entwicklung des Gehirns ist ein sofortiges Einsetzen der Hirnentwicklung im ersten Lebensjahr, welche über die dann kommenden Jahre aufrechterhalten wird. Heute glaubt man, dass die Vernetzung der Nervenzellen im zentralen Nervensystem bis zum 3. Lebensjahr besonders intensiv erfolgt.

Dies heißt für eine optimale Entwicklung, dass optimale Reize für das Kind zu einer verbesserten Anlage der Vernetzungsstrukturen führen können. Ohne diese Reize besteht die Möglichkeit, dass die betroffenen Hirnstrukturen weniger stark ausgeprägt werden und es hier zu einer schwächeren funktionellen Ausreifung kommt.

Damit hätten wir bei den Kindern einen stark ausgeprägten geistigen, intellektuellen Vordergrund, der belastbarer ist als es die körperlichen Fähigkeiten sind. Dies ist auch der Grund, warum Kinder schneller lernen und „alles wissen wollen“. Dementsprechend sollten auch im sportlich-physiologischen Bereich die Fähigkeiten gefördert werden, die körperlich-motorische Aspekte und kognitive Aspekte koordinieren helfen. Denn Bewegung und körperliche Aktivität ist für Kinder nicht nur ein physiologisches Bedürfnis, sondern in noch stärkerem Maße begleitet von Lernerfahrungen.