Sport & Training für Kinder: Spätes Schulkindalter

Die Phase des „späten Schulkindalters“ beginnt mit etwa 10 Jahren und dauert bis zum Einsetzen der Pubertät. In dieser Phase erfolgt das Lernen auf „Anhieb“. Es ist das beste Lernalter. Unterschiede zur vorhergehenden Phase des „frühen Schulkindalters “ sind marginal.

Es erfolgt ein vermehrtes Breitenwachstum, eine Optimierung der körperlichen Proportionen und ein relativ ausgeprägter Kraftzuwachs, ohne dass dabei viel an Größe und Masse zugelegt wird. Bei einer guten Förderung ermöglicht dies eine hochgradige Körperbeherrschung („katzenhafte Gewandtheit“). Grund hierfür ist, dass in diesem Alter das Gleichgewichtsorgan und die übrigen Analysatoren eine beschleunigte morphologische und funktionelle Reifung erfahren, die fast mit dem von Erwachsenen zu vergleichen sind. Daher können auch im späten Schulkindalter bereits schwierige Bewegungen mit ausgeprägter räumlich-zeitlicher Orientierung erlernt werden. Diese Altersstufe ist gekennzeichnet durch ein nach wie vor ausgeprägtes Bewegungsbedürfnis. Sie ist eine Schlüsselphase für das spätere Bewegungsvermögen.

Was in dieser Phase versäumt wird zu erlernen, ist später kaum oder mit ungleich höherem Aufwand zu erlernen (was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr).

Für die Sportpraxis heißt das, dass das „beste Lernalter“ so gestaltet werden sollte, dass ein variables und kindgemäßes, zielgerichtetes Üben den Erwerb der grundlegenden sportlichen Techniken sichern. Dies gilt für die Grobform, als auch für die Feinform.